Kontemplation und unsere menschliche Entwicklung - eine Lebensaufgabe!
Bei meinem letzten Kontemplationsnachmittag in Höhenkirchen-Siegertsbrunn begann ich mit dem Thema: Was verändert sich in uns mit der Kontemplation?
Holzschnitzartig möchte ich dazu Folgendes sagen:
Diese Erfahrung bleibt im Äußeren, hat noch nichts mit Spiritualität zu tun. Der gehetzte Mensch von heute erlebt dieses Innehalten als wohltuend. Für viele ist dies eine Motivation zum Sitzen. Die Erfahrung lautet: "Ich komme runter!" Und das ist gut so.
Hier beginnt der eigentlich spirituelle Weg. Indem ich "leer" werde, wie die Mystiker sagen, nehme ich Regungen in mir wahr, die ich ansonsten überhöre und übersehe. Geistliches Wachstum beginnt damit. Da bin ich wesentlich im Bereich subjektiver Erfahrung. Reflexionen dazu, wie sie die großen Mystiker, allen voran Meister Eckhard, angestellt haben, können dabei hilfreich sein.
Hier geht es ums Hören, ums Aufnehmen. Da sind wir nicht die Aktiven oder die Macher. Es ereignet sich etwas in uns und wir sind dafür offen. Und dann kann sich daraus etwas entwickeln.
"Ganz Mensch werden" - wie Willigis Jäger oder Karl Rahner sagen, darum geht es. Und als zunehmend reife Menschen haben wir die Aufgabe, uns in diese Welt einzubringen. Jeder/jede an der Stelle und in dem Maße, wie es zu ihm/ihr passt. Im Elfenbeinturm den spirituellen Guru zu spielen, darum geht es nicht. Wie sagte doch Willigis treffend:
"Ein spiritueller Weg,
der nicht in den Alltag führt,
ist ein Irrweg."
(Willigis Jäger)
Eingestellt 191028
Aktualisiert: 191030
© Dr. W. Kornder