Der Nussknacker (Nußknacker) -

Tiefenpsychologische Anmerkungen

 

Das Ballett "Der Nussknacker" von Peter Tschaikowsky (1892 in Petersburg uraufgeführt) geht auf das Kunstmärchen "Nussknacker und Mausekönig"  von E.T.A. Hoffmann (erschienen 1816) zurück. 

 

Im Weihnachtskonzert unseres Musikvereins "Zeitvertreib" Ulsenheim, immer am 2. Weihnachtsfeiertag, also am 26. Dezember, stand  dieses Jahr (2017) ein Teil der Nussknacker-Suite auf dem Programm. In dem gottesdienstlich mitgestalteten Konzert übernehme ich immer die Moderation und erläutere musikalische, theologische und psychologische Sachverhalte. 

 

In der Video-Aufnahme unten sind meine (angesichts der begrenzten Zeit) kurzen Anmerkungen zum "Nussknacker" zu sehen und zu hören. 

 

Kurzfassung: 

  • Märchen, Träume, Symbole beschreiben innere Vorgänge.
  • In unserer menschlichen Entwicklung müssen wir zur Reifung, zum Erwachsenwerden innere Schritte durchlaufen, die nicht automatisch gelingen.
  • Weil diese innere Reifung oftmals sehr schwierig ist, "erkämpft" werden muss, erscheinen Märchen etc. oft so hart, ja grausam. 
  • Im Märchen "Nussknacker und Mausekönig" gelingt ein solcher Reifungsschritt, in diesem konkreten Fall zur Initiation des Mädchens in die Erwachsenenwelt. 

 

Theologischer Zusatz:

Auch die Menschwerdung Jesu, die mit der Geburt beginnt, folgt diesem Schema. Seine innere Entwicklung vollendet sich im Garten Gethsemane, wo der reife Mann nach innerer Kämpfen zu seinem Auftrag steht und nicht ausweicht.

 

Literatur zur Entstehung und zur Psychologie:

Alexandra Heimes: Nußknacker und Mausekönig S. 287–297 in Detlef Kremer (Hrsg.): E. T. A. Hoffmann. Leben – Werk – Wirkung. Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-018382-5

 

Eingestellt: 180103

© Dr. W. Kornder