Hirschkäfer-Rettungsaktion! 

 

In meinem Jagdreviere in Dutzenthal sind Hirschkäfer aufgrund der alten Eichenbestände sehr zahlreich. Momentan (Juni 2023) fliegen sie.

 

Um sie zu unterstützen bringe ich seit Jahrzehnten Totholz, auch Eichenstämme bis ca. 1,6m Durchmesser, auf unserem Grundstück aus. Das Ergebnis begeistert: In den letzten Jahren entdecken wir immer wieder Hirschkäfer bei uns. Die Aufnahmen (Bild und Film unten) stammen vom 16. Juni 2023.

 

Als meine Frau das Hirschkäferweibchen heute Mittag entdeckte, waren wir begeistert! Der Hirschkäfer fand sich im Außengehege unserer griechischen Landschildkröte. Bevor er (sie) evtl. von der Schildkröte gefressen werden könnte, haben wir das Hirschkäferweibchen auf einen der Eichenstämme gesetzt (Film).

 

 

Eingestellt: 230616

 © Dr. W. Kornder  

Der Hirschkäfer

 

ist mit bis zu 7,5 cm Länge das größte Insekt bei uns und dazu ein imposanter Trophäenträger. Das "Hirschgeweih" tragen allerdings nur die deutlich größeren Männchen (s. Bild nebenan). Als Lebensraum benötigt er alte Eichen oder Buchen und entwickelt sich über Jahre hinweg im Boden oder in Mulmhöhlen. Dazu braucht er auch Totholz. Die Larven können bis zu 10 cm lang werden. Obwohl die Entwicklung viele Jahre beträgt (meist 3-5) wird der Hirschkäfer nur wenige Wochen alt.

 

Bei uns im Südlichen Steigerwald kommt er immer noch vor. Besonders in meinem Jagdrevier in Dutzenthal, das der Karl-Oskar-Königsstiftung gehört und naturnah bewirtschaftet wird, erlebe ich von Mai - Juli immer wieder fliegende Hirschkäfer in der Dämmerungszeit oder entdecke welche an Baumstämmen. 

 

2021 konnte ich mehrmals Hirschkäferweibchen auf unserem Grundstück beobachten. Vielleicht ist das eine Folge des vielen Totholzes, das ich bewusst liegen lasse, darunter auch alte Eichenstämme.  Im Zeitalter des Artensterbens sind naturbelassene Gärten und Grundstücke immer wichtiger. Hier können viele einen Beitrag leisten.

 

Ich lasse immer wieder ganze Stämme liegen, die sich Jahrzehnte lang zersetzen. Die großen Stämme, eine Pappel mit ca. 140 cm Durchmesser und ca. 5m Länge, und eine Eiche mit ca. 160 cm Durchmesser mussten mit einem Radlader transportiert werden.    

 

Erstellt: 150605

Aktualisiert: 210807

© Dr. W. Kornder