Rundbrief-9, 171223
Stille - Besinnlichkeit - sich finden
Irene und Dr. Wolfgang Kornder
Lehrer der Kontemplationslinie
„Wohnraum des Göttlichen“
Ulsenheim 23
91478 Markt Nordheim
09842/8870
w.kornder@t-online.de
www.wolfgang-kornder.de
Liebe Weggefährten und Weggefährtinnen,
Stille war einmal ...
Leise ist unsere Welt schon lange nicht mehr. Es gibt in Deutschland wohl keinen Fleck, an dem nicht irgendwelche Fahrzeuggeräusche, Straßen /Autobahnen, Flugzeuge oder was auch immer zu
hören ist.
Stille ist Mangelware geworden. Auch dort, wo wir sie haben könnten. In unseren Häusern, in unseren Wohnungen, in unserem Zimmer. Dort stehen zig Geräte bereit, die die Stille ausschalten,
wenn wir sie einschalten. Fernseher, Computer, Laptop, Handy, Smartphone, Playstation contra Stille! Die Technik siegt, die Stille verliert. Leise war einmal.
Besinnliche Zeit?
Besinnlich wollen viele gar nicht mehr sein. Sie sind es gar nicht mehr gewohnt. Wenn ich in einer besinnlichen Atmosphäre wäre, müsste ich mich ja „besinnen“, müsste ich nachsinnen, was sich
da tut, müsste ich vielleicht nach „Sinn“ fragen, wo der liegt. – Und das ist mühsam, irgendwie unangenehm.
Ich müsste mich ja fragen, was ich da gerade treibe, in meinem Hamsterrad. Ich müsste ja innehalten mit dem ganzen Aktionismus und mit dem daraus resultierenden Stress, der uns kaputt macht.
Ich müsste mich ja selbst aushalten, mit den Bedürfnissen meiner Seele, die durch den Aktionismus verdeckt und übertüncht werden.
Bedürfnisse?
Sehnen wir uns nicht nach Geborgenheit und Ruhe, nach Geborgenheit in der Ruhe? Gibt es da nicht den Wunsch nach innerer Zufriedenheit ungeachtet von Konsums, Wohlstand und
Unterhaltungsaktionismus? Gibt es da nicht die leise Stimme, die nach innerer Stimmigkeit, nach innerem Frieden fragt?
Stille Nacht—Heilige Nacht
Weihnachten, Stille Nacht—Heilige Nacht,. Eine junge Frau, ein junger Mann, beide ohne große Lebenserfahrung, beide hineingeworfen in eine Gesellschaft, in der sie zurecht zu kommen hatten.
Hirten, Schafe, ein Stall – ob das historisch ist oder nicht ist dabei ganz egal. Das Bild entstand rückblickend . Denn dieses Jesuskind wird als erwachsener Mann die Ruhe ausstrahlen, nach der
wir uns sehnen, seinen Begleitern und Begleiterinnen die Geborgenheit geben, die so wichtig ist für das Leben ist. Er wird als erwachsener Mann die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen. und am
Kreuz bekräftigen. Und seine Jünger und Jüngerinnen werden bis in unsere Zeit an seinen Lippen hängen und seine Worte und Gedanken in ihrem Herzen bewegen.
Verloren in der Welt, aber geborgen in Gott
Vor knapp 400 Jahren fasste ein berühmter christlicher Mystiker, Angelus Silesius, seine innere Erfahrung mit Weihnachten zusammen:
Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geborn,
und nicht in Dir,
du bleibst doch ewiglich verloren.
Kommen wir uns nicht auch manchmal „verloren“ vor in dieser Welt, trotz des üppigen, prall gefüllten Rahmens, inmitten der Globalisierung, mit ihrer wirtschaftlichen Geschäftigkeit, mit der
Angst zu kurz oder unter die Räder zu kommen und inmitten des Unfriedens, des Terrors, der sich auch in Europa breit zu machen scheint?
Stille Nacht—Heilige Nacht! Die Wiederentdeckung der Stille und die Wiederentdeckung des Heiligen, zu dem unsere säkularisierte Gesellschaft weitgehend keinen Zugang mehr hat, helfen uns, uns
nicht zu verlieren.
Zeit nehmen zum Innehalten, unser Leben sortieren, festen Grund unter den Füßen suchen - in der Stille, in der Dimension des Heiligen., in uns, hier und jetzt!
Mit lieben Grüßen,
Irene und Wolfgang
Unser nächster Kurs: Kontemplation – Schweigemeditation
„… aufgefahren in den Himmel …“
Kurs vom 10. (Do.) —13. (So.) Mai 2018, Beginn 18.00 Uhr
Ende nach dem Mittagessen am Sonntag
„Aufgefahren in den Himmel“ – das bekennen wir Christen im Glaubensbekenntnis und sind doch gleichzeitig meist nicht in der Lage, darüber in unserer säkularisierten Welt auch nur ansatzweise zu reden. Deshalb geht es in diesem Kurs darum, diesem Geschehen nachzugehen, es hier und heute in unserem Leben zu suchen und wieder sprachfähig dafür zu werden.
(Durchgehendes Schweigen, Kontemplationsübungen, Körperübungen, Impulsreferate, Erleben in der Natur, geistliche Begleitung.)
Oase Steinerskirchen,
86558 Hohenwart, 08446/9201-0,
Fax: 08446/9201-11,
E-mail: oase.steinerskirchen@gmx.de
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