Rehherden, Kitzrettung und Jagd
Nach Meinung vieler Wissenschaftler haben wir europaweit, auch in Deutschland und in Bayern, so hohe Schalenwildbestände, wie noch nie. Diese Schalenwildbestände haben natürlich Auswirkungen auf das Ökosystem, allen voran im Wald. Der Wald aber ist durch den Klimawandel ganz stark unter Druck, da sich viele Baumarten mit den Trockenperioden oder der steigenden Temperatur schwer tun. Die am ehesten klimaresistenten Arten wie Eiche, Buchen, andere Edellaubhölzer oder die Tanne sind aber extrem verbissgefährdet. Sind die Schalenwilddichten, allen voran das Rehwild, zu hoch, verschwinden diese in der Verjüngung. man nennt das Entmischung, - ein Teufelskreislauf tut sich auf.
Jagdlicherseits gibt es etliche Faktoren, die diese zu hohen Rehwilddichten begünstigen. Das fängt bei der Fütterung an und hört bei dem zu geringen Abschuss auf. Auch die Kitzrettung spielt hier mit rein: Wir halten es für richtig, Kitze bei der Wiesenmahd zu retten. Aber was passiert, wenn aufgrund all dieser Maßnahmen, und dem fehlenden natürlichen Flaschenhals in den zunehmend milden Wintern die Population sehr hoch bleibt oder gar weiter steigt?
Hier setzt die Aufgabe der Jagd ein, angepasste Schalenwildbestände herzustellen. Geschieht das nicht, werden unsere Wälder - mit all den dazugehörenden Folgen für unsere Gesellschaft - kaum eine Chance haben.
Die Filmaufnahme mit fast 45 Rehen wurde am 16. März 2022 gemacht. Ich kann mir vorstellen (und weiß das z.T.), was derartige Rehwildherden in den umliegenden Wäldern anrichten.
Eingestellt: 220326
© Dr. W. Kornder