Kitzrettung: Direkte und vorbeugende Maßnahmen
Die Kitzrettung ist in den Fokus der Öffentlichkeit getreten - zurecht! Bei den modernen Erntemethoden haben Kitze, die in der Wiese liegen, keine Chance. Sie werden verletzt, verstümmelt oder getötet.
Mit direkten Maßnehmen vor der Mahd versuchen deshalb Landwirte, Jäger und Tierschützer die Kitze in den Wiesen zu vergrämen oder zu finden und herauszutragen. Die modernste Generation landwirtschaftlicher Geräte erkennt inzwischen jedes Kitz, auch Junghasen oder Gelege. Es wird aber noch dauern, bis diese Hightech-Geräte auf der Fläche sind. (Siehe dazu: Methoden zur Kitzrettung, Text s. auch unten).
Allerdings muss man die Problematik auch strukturell ins Auge fassen: Vor allem dort, wo hohe und für den Wald oft viel zu hohe Rehwildbestände gehalten werden, häufen sich die Kitze in den Wiesen und damit die Gefahr, dass sie ausgemäht werden. Die mittelfristig effektivste Vorbeugungsmaßnahme ist deshalb die Anpassung der Rehwildbestände auf ein waldverträgliches Maß. Nach den Erfahrungen in unseren Revieren sinkt damit das Ausmähen von Kitzen gravierend. Tierleid wird somit verhindert, die dringend nötige Verjüngung des Waldes profitiert noch dazu und die Wildunfälle mit Rehwild - etwa 3/4 aller Wildunfälle - gehen deutlich zurück.
Vom Ökologischen Jagdverein Bayern (ÖJV Bayern) aus, dessen Vorsitzender ich seit 21 Jahren bin, haben wir auch darauf hingewiesen (Vorsicht bei der Wiesenmahd, PM s. auch unten).
Dass Kitze bestens getarnt sind, zeigen auch die drei Bilder unten!
Dr. W. Kornder
Eingestellt 210704
© Dr. W. Kornder